Ganz so einfach war es für den Firmengründer Johann Pfandl vermutlich nicht, aus dieser Philosophie das erste arsenfreie Devitalisationsmittel TOXAVIT zu entwickeln. Doch mit viel Fleiß und einer Flasche Rotwein wie im Film Feuerzangenbowle, gelang dem Österreicher aus Pinswang (Tirol) die Weltneuheit, mit der erstmals die Pulpa arsenfrei devitalisiert werden konnte.
Auch die zweite Generation griff das Mantra „Lösungen für Zahnärzte zu finden“ auf, die Behandlern und Patienten helfen. Der Sohn des Firmengründers Kurt Pfandl entwickelte in den 60er und 70er Jahren zahlreiche weitere Arzneimittelspezialitäten für die Zahn- und Mundgesundheit: FOKALMIN, PULPOVITAL, HISTOLITH NaOCI, CALCINASE EDTA-Lösung und vieles mehr. Nachdem noch unter seinem Vater der Umzug von Innsbruck nach Stuttgart erfolgte, suchte und fand der tüftelnde Nachfolger in Dettenhausen die heutige Firmen- und Produktionsstätte.
Die neue Heimat Dettenhausen besitzt mit der Nähe zur Universitätsstadt Tübingen auch heute noch viele strategische Vorteile. Neue strategische Impulse setzte auch Dr. Brigitte Bartelt, die seit 1997 die Geschäftsführung innehat. Mit dem Knowhow aus Pharmaziestudium und mehrjähriger Tätigkeit in der pharmazeutischen Industrie führte sie erfolgreich Produkte im Bereich Endodontie, Prophylaxe und Prothetik ein. Zu diesen Innovationen gehören unter anderem:
- Das Implantat-Pflegegel durimplant, welches sich ideal für Risikopatienten mit geschwächtem Allgemeinzustand eignet, wie beispielsweise Diabetes, Krebstherapie, Raucher, Rheuma oder
- Das patentierte ESD-Entnahmesystem, das in jeder Flasche integriert ist: Mittels Luer-/Luer- Lock-Spritzen können Lösungen einfach, sicher und direkt entnommen Flecken, Produktverluste und Hygieneprobleme gehören damit der Vergangenheit an.
Auch im 75-jährigen Firmenjubiläumsjahr ist ein neues Produkt geplant. Noch hält sich Geschäftsführerin Dr. Brigitte Bartelt bedeckt, nur so viel: „Es ist ein weiteres Produkt für unsere Kernkompetenz, den Bereich Endodontie“.
Neben dem Anspruch stets Qualitätsprodukte höchster Güte und Produkte „state oft the art“ herzustellen, hat lege artis auch im Bereich Umweltschutz schon lange hochgesteckte Ziele: Seit 2012 erzeugen 287 Solarmodule auf dem Flachdach im Jahresdurchschnitt 650.000 kWh Ökostrom. Insgesamt konnten dadurch bis dato über 455 Tonnen Kohlendioxid (CO2) -Emissionen vermieden werden. Auch der Fuhrpark des Unternehmens wird nach und nach auf Elektrofahrzeuge umgestellt.
Großen Wert legt das Traditionsunternehmen auch auf das Thema Kunstförderung. Seit 2021 ist lege artis Fördermitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV), zu der über 300 Kunstvereine zählen. „Mit der ADKV-Fördermitgliedschaft möchten wir einen Beitrag dazu leisten Menschen für Kunst und Kultur zu begeistern“, so Dr. Brigitte Bartelt.
Leidenschaftlich sind auch die Nichten von Frau Dr. Bartelt, die als vierte Generation schon lange in das Familienunternehmen integriert sind: Sabrina Rother ist bereits seit 2006 – Nadine Rother seit 2009 – im Betrieb. Damit ist lege artis – ganz nach dem Firmenmotto „nach den Regeln der Kunst“ – gut für die Zukunft aufgestellt.