Dr. Aurin und ihr Verein Zahnputzfuchs e. V. betreiben auf kreative Weise Aufklärungsarbeit für kleine Patienten, die für die normale Gruppenprophylaxe nur schwer erreichbar sind oder die sich in besonderen Situationen befinden, in denen die Zahnpflege leiden kann. Darunter befinden sich beispielsweise Kinder auf onkologischen Stationen in Kliniken, Kinder mit Herzerkrankungen und Kinder aus sozial schwachen Familien. In ihrem Vortrag auf der DGKiZ-Jahrestagung erläuterte Aurin die Arbeit des Vereins.
Gemeinnütziger Verein
Der gemeinnützige Verein Zahnputzfuchs e. V. wurde dieses Jahr gegründet. Aurin begann jedoch schon 2014 mit den dazugehörigen Projektarbeiten, aus denen später der Verein hervorgehen sollte. Sie und eine Kollegin beobachteten damals während ihrer Arbeit am Universitätsklinikum Heidelberg, dass Mundhygiene bei kleinen Patienten, die an Krebs erkrankt sind, mitunter ein schwieriges Thema ist. Da Kinder und Eltern sich oft in einer Ausnahmesituation befinden, in der sich Vieles um die Erkrankung und deren Therapie dreht und die Krebstherapie mitunter schmerzhafte Entzündungen der Mundschleimhäute hervorrufen kann, wird die Zahnpflege häufig vergessen oder von den Kindern vermieden – mit entsprechenden Folgen.
Zum Zähneputzen motivieren
Aurin wollte positive Anreize schaffen, damit die Kinder wieder mit dem Zähneputzen beginnen. Daher besuchten sie und ihr Team zunächst Patienten und ihre Eltern auf den Stationen der Kinderklinik, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Da dies seit der Coronazeit nicht möglich ist, schickt der Verein momentan Pakete mit Zahnputzutensilien, Zahnputzkarten und Zahnputzperlen für die Kinder an onkologische Stationen von Kliniken in ganz Deutschland, mit denen eine Kooperation vereinbart wurde. Diese werden dann entsprechend verteilt. Mit den Zahnputzkarten können die Kleinen ihre Zahnputzerfolge abzeichnen. Bei den Zahnputzerlen handelt es sich um an die „Mutperlen“ der Deutschen Kinderkrebsstiftung angelehnte Anhänger in Zahnform. Die Patienten können diese als Motivation auf ihre Kette fädeln, wenn das Zähneputzen schwerfällt. Da die Perlen an weiterführenden Schulen im Rahmen von Kunstprojekten hergestellt werden, erreichen sie auch hier eine Sensibilisierung für das Thema Mundgesundheit.
Der Verein betreibt zudem die Website www.zahnputzfuchs.de, auf der Kinder und Eltern Informationen rund um das Thema Mundgesundheit finden. Als zusätzlicher Service wurden unter dem Menüpunkt “Für Praxen und Pädagogen“ Leitlinien für die zahnärztliche Behandlung von Kindern mit Allgemeinerkrankungen zusammengetragen und Lehrmaterial für Schulen zusammengestellt.
Eine Herzensangelegenheit
„Mir liegt vor allem am Herzen, dass die Mundgesundheit der Kinder verbessert wird und dass wir gerade die Risikogruppen erreichen. Unser Ziel ist es, über Motivation, Aufklärung und Unterstützung eine lebenslange Mundgesundheit herzustellen“, so Aurin über ihr Engagement. Bei der Vereinsarbeit empfindet Aurin es als hilfreich, ein multikulturelles Team mit Mitgliedern aus verschiedenen Berufsgruppen wie Pädagogen sowie Sprachwissenschaftlern, Musikern, Kieferorthopäden und Kinderärzten zu haben.
Aurin und ihr Team sind nicht nur in Krankenhäusern unterwegs, sie gehen auch auf Feste und Veranstaltungen, in Kindergärten, soziale Einrichtungen und demnächst auch in Flüchtlingsheime, um mit Kindern gemeinsam die Zähne zu putzen und ihnen spielerisch die Mundhygiene nahe zu bringen. Zukünftig würde Aurin, die in Heidelberg lebt, die Arbeit von Zahnputzfuchs e. V. gern verstärkt bundesweit durchführen. Auch daher hoffen sie und der Verein, dessen Arbeit durch Spendengelder finanziert wird, auf viele weitere Unterstützer.
CP GABA und die DGKiZ gratulieren der Preisträgerin herzlich zur Auszeichnung und wünschen ihr und ihrem Verein weiterhin viel Erfolg.