- Erstgespräch am Telefon durch die Rezeption und Versand des speziellen Anamnesebogen zur Halitosis-Sprechstunde
- Erstgespräch vor Ort inklusive detaillierter oraler Untersuchung, instrumenteller Bestimmung der Halitosis, Diagnosebesprechung
- Termin zur PZR, als separater Termin zur Halitosis-Sprechstunde, inklusive detaillierter Mundhygieneinstruktion
Nun im Detail. Der Versand des Anamnesebogens vorab stellt sicher, dass der Halitosis-Patient diesen in seinem gewohnten Umfeld und mit Unterstützung seines Partners oder einer anderen Vertrauensperson ausfüllen kann. Dabei werden sehr viele Details zum Ess- und Konsumverhalten, aber auch zur Einnahme von Medikamenten und etwaige Stressbelastung gestellt. Hier kann der Partner eine sehr gute Unterstützung sein um einzuschätzen, welchen Intensitätsverlauf des Geruches über den Tag zu bemerken ist.
Die Rezeption sollte dem Patienten den Ablauf der Halitosis-Sprechstunde, als auch den Anamnesebogen, vorher am Telefon professionell näherbringen, damit er sich auf die Sitzung einstellen kann. Somit ist ein detailliertes Teambriefing zu dem Thema unumgänglich.
Die Halitosis-Sitzung an sich dauert dann circa eine Stunde. Hier sollte zu Beginn der Zugang zum Patienten gefunden werden. Zum Beispiel durch netten Small-Talk oder andere Techniken. Der Anamnesebogen wird dann vor Ort im Detail besprochen und es sollte ein intensiver Austausch mit dem Patienten stattfinden. Die Ursache einer Halitosis liegt sehr oft an einer mangelnden Mundhygiene, doch spielen vor allem auch Faktoren, wie zum Beispiel ein hohes Stressniveau im Berufsleben oder die Einnahme gewisser Medikamente eine große Rolle.
Nach der Besprechung der Anamnese folgt eine detaillierte orale Untersuchung. Dabei wird unter anderem der Parodontale Screening Index (PSI) sowie die Speichelfließrate und der pH-Wert bestimmt. Im Fokus liegt vor allem aber auch eine genaue Untersuchung der Zunge. Die Zungenoberflächen der Patienten sind oft sehr unterschiedlich und tragen stark zur Geruchsbildung der Halitosis bei. Dabei wird dem Patienten ausführlich gezeigt, wie er die Zunge professionell auch zu Hause reinigen kann.
Im Zuge einer Halitosis-Sprechstunde sollte natürlich auch der Schwe- regrad der Halitosis bestimmt werden. Hierfür gibt es zwei unterschiedliche Methoden, die organoleptische und instrumentelle Bestimmung der Halitosis. In einer professionellen Mundgeruch-Sprechstunde sollten möglichst beide Methoden zum Einsatz kommen, um dem Patienten so eine detaillierte und schlüssige Diagnose stellen, aber auch um eine genaue Dokumentation zur Veränderung der Halitosis vorweisen zu können.
Bei der organoleptischen Messung wird die Intensität der Halitosis durch eine wissenschaftliche Skala bestimmt. Die Herausforderung besteht dabei, dass unser Geruchssinn nicht an jedem Tag gleich ausgeprägt ist und dass sich die Geruchsleistung auch mit zunehmendem Alter oft verschlechtert.
Bei der instrumentellen Messung kann dann viel objektiver und genauer bestimmt werden, wie der Schweregrad der Halitosis einzuordnen ist. Vor allem kann dem Patienten dann aber auch im Behandlungsverlauf aufgezeigt werden, wie sich die Haltosis verändert und bestenfalls verbessert hat. Am Ende einer Halitosis-Sprechstunde wird dann die Diagnose gestellt. Hierbei wird auch vereinbart, wann der Patient zur nächsten PZR inklusive Mundhygieneinstruktion erscheint und wie häufig dies im Jahresverlauf wiederholt werden sollte. Häufig nehmen Halitosis-Patienten vier Mal im Jahr eine Professionelle Zahnreinigung war.
Im nächsten Teil erfahrt ihr dann mehr zur instrumentellen Messung, bleibt gespannt!