Um die Einlösung dieses Versprechens voranzutreiben, planen die fünf Mitgliedsunternehmen der Initiative, sich in ihrer Rolle als Vorreiter differenziert und transparent mit den Kontroversen auseinanderzusetzen. Mit dem klaren Bekenntnis zum Ziel der Nachhaltigkeitsmaximierung und einer unideologischen Herangehensweise soll Bewegung in die festgefahrene Debatte um kompostierbare Verpackung gebracht werden. Dafür wird aktiv der offene Dialog mit allen Akteuren des Entsorgungssystems gesucht.
„Wir hatten keine Lust mehr, die einseitigen und oft widersprüchlichen Marketingtexte über kompostierbare Verpackung zu hören. Wir haben festgestellt, dass das Thema deutlich komplexer ist, wie oft dargestellt”, erklärt Nele Keshishian, Nachhaltigkeitsmanagerin bei DENTTABS, wo der Stein für die Initiative ins Rollen gebracht wurde. „Uns wurde schnell klar, dass wir nicht das einzige Unternehmen sind, das hier nach einer Lösung sucht und wir uns zusammenschließen müssen, um echte Antworten zu bekommen. Und auch, um
möglichst für viele weitere Unternehmen den Weg in das Thema ökologische Verpackung zu ebnen.”
Aus Konkurrenten werden Kooperationspartner Mit SONNENTOR und SAMOVA tun sich bei dem Thema sogar zwei Wettbewerber zusammen. Für Esin Rager, Gründerin und Geschäftsführerin von SAMOVA, ist das nur folgerichtig: „Jedes der Unternehmen hat sich bereits intensiv mit der ökologischen Frage bei der eigenen Verpackung beschäftigt. Hier können wir viel voneinander lernen und setzen auf Kooperation statt Konkurrenz, um das Thema zusammen voranzubringen.“
„All unsere Bemühungen, kompostierbare Verpackungen einzusetzen, werden im Sand verlaufen, wenn die Entsorgungssysteme nicht an den Veränderungen teilhaben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit gleichgesinnten Unternehmen in den Austausch zu treten und sich zusammenzuschließen“, bestätigt auch SONNENTOR.
Die Intention zertifiziert kompostierbarer Verpackungen ist, Produktschutz zu gewährleisten und gleichzeitig den Kompostierungskreislauf für mehr Ressourceneffizienz und weniger Umweltbelastung zu nutzen. Es ist jedoch momentan unklar, was genau mit zertifiziert kompostierbarer Verpackung im deutschen Entsorgungssystem passiert und was in Zukunft möglich wäre.
Dass eine Verpackung kompostierbar ist, wird durch die Zertifizierung nach der EUNorm EN 13432 (industrielle Kompostierung) sowie OK compost HOME (Heimkompostierung) geprüft und belegt. Die Bedingungen in den Kompostierungsanlagen sind deutschlandweit durchaus unterschiedlich, genauso wie die kommunalen Bioabfallvorgaben.
Alle fünf Unternehmen gehen innovative Wege und nutzen zertifiziert kompostierbare Verpackungen. Die Initiative ist angelegt als gemeinsames Wissensprojekt bis in den Herbst. Konkret werden die Mitglieder der Initiative bereits bestehendes Wissen austauschen und
Gespräche mit Akteuren des Entsorgungssystems führen. Die zentralen Fragen dabei sind:
• Wie wird momentan im deutschen Entsorgungssystem mit zertifiziert kompostierbaren Verpackungen verfahren?
• Welche ökologischen Auswirkungen hat das?
Über die Initiative Kreislaufverpackung
Die Initiative Kreislaufverpackung ist ein informeller Zusammenschluss der Unternehmen RAPUNZEL, SONNENTOR, SAMOVA, THE NU COMPANY und DENTTABS. Mit der Initiative verfolgen die fünf Unternehmen das Ziel, die Bedingungen und das ökologische Potential kompostierbarer Verpackungen im deutschen Entsorgungssystem besser zu verstehen. Dafür ist bis Herbst der Austausch bestehenden Wissens zwischen den Unternehmen sowie der offene Dialog mit Akteuren des deutschen Entsorgungssystems vorgesehen.