Die Teilnehmer des Treffens waren sich einig, dass man die zahlreichen Initiativen zur Verringerung des CO2-Abdrucks in der Zahnmedizin sowohl seitens der Dentalindustrie als auch seitens der Praxen unterstützen und verstärken möchte.
BZÄK-Präsident Prof. Christoph Benz erklärte:
„Wir begrüßen die zahlreichen Ideen der Zahnärzteschaft zur Ressourcenschonung. Gerade, weil die Pandemie zunächst zu noch mehr Einmalinstrumenten in den Praxen geführt hat, koordiniert die BZÄK die Ansätze von (Landes-)Zahnärztekammern und engagierten Praxen für mehr Nachhaltigkeit. Die Veränderungen gehen weit über „Papp- statt Plastikbecher“ hinaus. Ob Solarpanel oder kleines Windrad auf dem Praxisdach, weniger Plastikmüll, die Begrünung von Außen- und Innenwänden – es gibt viele Möglichkeiten, die Praxis umweltgerechter zu gestalten. Eine irische Studie zeigte interessanter Weise, dass nicht der Praxismüll, sondern die Anreise von Praxisteam und Patientenstamm die CO2-Bilanz der Praxis maßgeblich bestimmt.“
Der Vorsitzende des VDDI, Mark Stephen Pace, berichtete:
„Viele Hersteller in Deutschland unterhalten bereits seit Jahren ein Umweltmanagementsystem, das fortlaufend um neue Maßnahmen erweitert wird, damit das Unternehmen energiesparender und nachhaltiger wird. Dies wird in jährlichen Audits durch externe Umweltgutachter überprüft. Die Maßnahmen können in viele Richtungen gehen: Wie z. B. die Optimierung von Verpackungen, die Einführung von mehrfach verwendbaren Instrumenten und Produkten, die Einführung von effizienteren Produktionsprozessen bis hin zu Abwassermanagement oder der Einsatz von erneuerbaren Energien. Viele Unternehmen sind nach EMAS III zertifiziert, dennoch werden wir definitiv mehr und transparenter über unser hohes Niveau in puncto Nachhaltigkeit künftig kommunizieren. Das alles kostet Geld. Aber diesen Einsatz erbringen wir gerne, weil wir der Meinung sind, dass wirtschaftlicher Erfolg ohne Rücksicht auf die Umwelt nicht nachhaltig ist.“
BVD-Präsident Lutz Müller informierte
über die Anstrengungen des Fachhandels, die Verpackungsmenge zu reduzieren. So habe man schon vor Jahren Mehrwegverpackungen bei Lieferungen eingeführt. Der Versuch sei damals aber daran gescheitert, dass die Mehrwegverpackungen so attraktiv waren, dass Kunden sie gerne behielten. Müller wies in dem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Verpackungen so gestaltet werden müssen, dass sie von den Versicherungen anerkannt werden. Die einfachste und schnell umsetzbare Lösung sehe er in der Verringerung der Anzahl der Bestellungen pro Tag. Manche Praxen erhielten zum Teil acht Pakete und Päckchen am Tag.
Davon könne ein Teil ganz sicher gebündelt werden. Mittelfristig werde der Fachhandel durch kontinuierliche Maßnahmen, ähnlich wie bei den Herstellern, eine Verbesserung der Nachhaltigkeit erreichen.
BZÄK, VDDI und BVD waren sich einig, die Gespräche fortzuführen und die Initiativen der Praxen und Betriebe zu fördern und zu koordinieren.