Karies entsteht durch falsche Ernährung.
Richtig!
Karies kommt von dem, was wir essen und trinken. Zucker ist schlecht für die Zähne. Warum? Einfachzucker wie Glukose und Fruktose begünstigen Bakterien im Mund, die Karies verursachen. Besonders schädlich sind Fertigprodukte, Fast Food, Softdrinks und Süßigkeiten. Auch stärkehaltige Lebensmittel wie Brot und Nudeln können Karies begünstigen, wenn sie nicht richtig von den Zähnen entfernt werden.
Das heißt aber nicht, dass man keinen Zucker essen darf. Auch Obst und Milchprodukte können Zucker enthalten. Sie liefern aber auch Ballaststoffe, Kalzium und Phosphat, die gut für die Zähne sind. Man kann also hin und wieder ein Stück Obst oder ein Glas Milch essen. Wichtig ist aber, dass man sich regelmäßig die Zähne putzt und zuckerhaltige Snacks vermeidet. Das hilft, Karies zu vermeiden.
Schlechte Zähne werden vererbt.
Teilweise richtig!
Viele denken, dass schlechte Zähne von den Eltern vererbt werden. Ja, auch Gene spielen eine Rolle. Zum Beispiel können Veranlagungen zur Zahnschmelzbildung oder zur Speichelzusammensetzung vererbt werden. Dadurch ist man anfälliger für Karies. Aber die Gene sind nicht alles. Die meisten Menschen bekommen Karies und Parodontitis, weil sie sich falsch ernähren und die Zähne nicht richtig pflegen. Schlechte Zahnpflege, ungesunde Ernährung und unregelmäßige Zahnarztbesuche sind die Ursache für Zahnprobleme.
Wenn Eltern “schlechte Zähne” haben, liegt das oft daran, dass sie sich nicht genug um ihre Zahnpflege kümmern. Oder sie essen zu viele Süßigkeiten. Die gute Nachricht ist: Mit guter Zahnpflege und gesunden Gewohnheiten kann man Karies verhindern – auch ohne gute Gene.
Zahnstein lässt sich durch Zähneputzen entfernen.
Falsch!
Zahnstein ist hartnäckig und entsteht, wenn sich Plaque an den Zähnen festsetzt. Diese Ablagerungen bilden sich vor allem im Unterkiefer und an den Backenzähnen. Zahnstein kann man nicht einfach so mit der Zahnbürste entfernen. Hier hilft nur eine professionelle Zahnreinigung.
Zahnstein sieht nicht gut aus und kann zu Zahnfleischentzündungen und Parodontitis führen. Deshalb sollten Patienten regelmäßig zur Zahnprophylaxe gehen. So kann Zahnstein entfernt werden und es können weitere Probleme vermieden werden.
Parodontitis betrifft nur Menschen mit schlechter Mundhygiene.
Teilweise richtig!
Schlechte Mundhygiene macht es wahrscheinlicher, dass man Parodontitis bekommt. Aber auch andere Dinge sind wichtig. Parodontitis wird durch Bakterien verursacht, die sich an der Zahnwurzel ansiedeln und dort Entzündungen hervorrufen. Wenn das Immunsystem schwach ist, kann sich die Entzündung schneller ausbreiten und den Zahnhalteapparat angreifen. Besonders gefährdet sind Raucher, Diabetiker und Menschen, die viel Stress haben.
Auch Hormone, zum Beispiel in der Schwangerschaft, können Parodontitis fördern. Vorbeugen kann man, indem man seine Zähne regelmäßig und gründlich putzt. Zusätzlich sollte man alle sechs Monate zur professionellen Zahnreinigung gehen. So kann man Entzündungen frühzeitig erkennen und behandeln, bevor sie zu einem Problem werden.
Ältere Menschen haben ein geringeres Kariesrisiko.
Falsch!
Es ist leider so, dass das Kariesrisiko im Alter nicht sinkt, sondern sogar steigen kann. Es ist ja super, dass immer mehr ältere Menschen ihre eigenen Zähne behalten. Das heißt aber auch, dass die Zähne anfälliger für Probleme wie Wurzelkaries werden. Wenn sich das Zahnfleisch mit der Zeit zurückbildet, werden die empfindlichen Zahnwurzeln freigelegt, die besonders anfällig für Säureangriffe sind.
Viele ältere Menschen nehmen auch Medikamente, die die Speichelproduktion verringern. Das ist ein Problem, weil Speichel Säuren neutralisiert und Karies vorbeugt. Außerdem können motorische Einschränkungen im Alter die Mundhygiene erschweren. Deshalb sollten ältere Menschen besonders auf ihre Zahnpflege achten und regelmäßig zum Zahnarzt gehen, um Problemen vorzubeugen.
Quellen: Dr. Andreas Braun in einem Informationsvideo.