Moderne Röntgentechnologie: Strahlenrisiken minimiert
Die Einführung digitaler Röntgensysteme hat die Strahlenbelastung erheblich reduziert. Streustrahlung außerhalb des Mundraums, der sogenannte “Strahlenscatter”, ist bei heutigen Geräten nahezu vernachlässigbar. Laut der American Academy of Oral and Maxillofacial Radiology (AAOMR) bietet die routinemäßige Verwendung von Bleischürzen keinen messbaren zusätzlichen Schutz mehr. Stattdessen können sie die Qualität der Aufnahmen beeinträchtigen, indem sie den Detektor blockieren oder Bewegungen verursachen.
Für ZFA bedeutet dies eine Arbeitserleichterung: Das Anlegen der Bleischürzen entfällt, was den Workflow beschleunigt und die Kommunikation mit den Patienten fokussierter gestaltet.
Fakten zur Strahlenexposition: Sicher und unbedenklich
Röntgenaufnahmen machen einen großen Teil der diagnostischen Anwendungen in der Zahnmedizin aus. Allein in Deutschland wurden 2021 etwa 75 Millionen zahnmedizinische Röntgenuntersuchungen durchgeführt, das entspricht rund 40 Prozent aller Röntgenanwendungen. Die Strahlenexposition ist dabei so gering, dass sie als unbedenklich gilt.
Ein kleiner Anteil der Strahlung wird im Körper gestreut, jedoch reicht diese interne Streuung nicht aus, um eine Bleischürze zu rechtfertigen. Zahnärztinnen und Zahnärzte sollten diese Informationen nutzen, um Patienten besser aufzuklären und alte Ängste auszuräumen.
Patientenaufklärung: Vertrauen durch Wissen schaffen
Während Experten betonen, dass man sich die Schutzkleidung sparen kann, finden viele Patienten und Patientinnen die Bleischürze nach wie vor beruhigend. Besonders Schwangere und Eltern von Kindern machen sich oft Sorgen, auch wenn die Strahlenbelastung durch zahnärztliche Röntgenaufnahmen wirklich sehr gering ist.
Für Zahnärztinnen, Zahnärzte und ZFAs ist es deshalb sehr wichtig, den Patienten die wissenschaftlichen Hintergründe verständlich zu erklären. Dazu gehört, die Vorteile der modernen Technologie und die Sicherheit der Verfahren hervorzuheben. Ein offenes Gespräch ist der beste Weg, um Patienten aufzuklären.
Praktische Tipps für den Praxisalltag
Die Entscheidung, auf Bleischürzen zu verzichten, sollte gut vorbereitet sein. Praxisteams können ihr Wissen über Strahlensicherheit durch Fortbildungen vertiefen. Gleichzeitig ist es wichtig, den rechtlichen Rahmen im Blick zu behalten, da einige Bundesländer weiterhin auf bestehende Vorschriften setzen.
Das heißt für ZFAs: So kann man sich mehr auf den Komfort der Patienten konzentrieren und hat gleichzeitig weniger Aufwand mit der Schutzkleidung. Für Zahnärzte und Zahnärztinnen bedeutet das vor allem, dass sie ihre Praxis moderner und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen führen können.
Fazit: Fortschrittliche Zahnmedizin ohne Bleischürzen
Der Verzicht auf Bleischürzen bei zahnärztlichen Röntgenaufnahmen ist ein logischer Schritt in Richtung einer fortschrittlicheren und patientenorientierten Zahnmedizin. Die geringe Strahlenbelastung, die hohe Bildqualität moderner Geräte und die wissenschaftliche Evidenz sprechen klar für die Anpassung dieser Praxis. Zahnärzte, Zahnärztinnen und ZFAs können diese Veränderung nutzen, um die Sicherheit und Qualität ihrer Behandlungen hervorzuheben und gleichzeitig den Workflow in der Praxis zu optimieren.
Quelle:
- Studie der American Academy of Oral and Maxillofacial Radiology unter https://jada.ada.org/article/S0002-8177(23)00391-4/fulltext
- Bundesamt für Strahlenschutz unter https://www.bfs.de/DE/themen/ion/anwendung-medizin/diagnostik/roentgen/haeufigkeit-exposition.html