Warum ZFAs einen Tarifvertrag brauchen: Faire Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen

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Beata Luczkiewicz

Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) leisten jeden Tag wertvolle Arbeit, sei es in der Behandlungsassistenz, im Praxismanagement oder in der Patientenbetreuung. Doch viele ZFA stehen vor einem Problem: Sie werden oft nicht nach Tarif bezahlt. Warum das so ist und warum es für die ZFA so wichtig ist, dass der Verband medizinischer Fachberufe Tarifabschlüsse verhandelt, erklären wir in diesem Beitrag.

ZFAs mit starker Stimme für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung.

Warum werden viele ZFA nicht nach Tarif bezahlt?

Eine der größten Herausforderungen für ZFA ist, dass Tarifverträge in vielen Zahnarztpraxen nicht verpflichtend sind. Doch warum ist das so?

  1. Fehlende Tarifbindung der Praxen:
    Die meisten Zahnarztpraxen sind kleine Unternehmen, deren Inhaber nicht Mitglied in einem Arbeitgeberverband sind. Ohne diese Mitgliedschaft müssen sie sich nicht an bestehende Tarifverträge halten.
  2. Unterschiedliche wirtschaftliche Bedingungen:
    Gerade in ländlichen Gebieten oder kleineren Praxen sind die finanziellen Möglichkeiten begrenzt. Viele Praxisinhaber argumentieren, dass sie sich tarifgerechte Gehälter nicht leisten können.

Warum ist ein Tarifvertrag für ZFA so wichtig?

Ein Tarifvertrag bietet klare Vorteile, die das Berufsleben von ZFAs erheblich verbessern können. Der Verband medizinischer Fachberufe kämpft deshalb dafür, dass mehr Zahnarztpraxen Tarifabschlüsse umsetzen.

1. Faire Bezahlung

Ein Tarifvertrag legt feste Gehaltsgruppen fest, die Qualifikation, Erfahrung und Tätigkeitsumfang berücksichtigen. Das sorgt dafür, dass ZFA nicht unterbezahlt werden. Zudem enthalten Tarifverträge oft automatische Gehaltsanpassungen, die den Lebensstandard auch bei steigenden Lebenshaltungskosten sichern.

2. Einheitliche Arbeitsbedingungen

Ein Tarifvertrag regelt nicht nur das Gehalt, sondern auch Arbeitszeiten, Urlaub und Zuschläge, etwa für Überstunden. Das schafft eine verlässliche Grundlage und schützt ZFA vor schlechteren Bedingungen.

3. Mehr Attraktivität für den Beruf

Einheitliche und faire Bezahlung macht den Beruf der ZFA auch für Nachwuchskräfte attraktiver. Angesichts des Fachkräftemangels ist das ein entscheidender Punkt, um den Beruf langfristig zu stärken.

4. Stärkung der Verhandlungsposition der ZFA

Der Verband medizinischer Fachberufe vertritt die Interessen der ZFA und kann in Tarifverhandlungen höhere Löhne und bessere Bedingungen durchsetzen, als es einzelnen Arbeitnehmern möglich wäre.

Mein Fazit: Tarifverträge sind ein wichtiger Schritt, um die Wertschätzung für den Beruf der ZFA auch finanziell und organisatorisch widerzuspiegeln. Sie sorgen für faire Bezahlung, klare Regeln und eine sichere Zukunft für den Beruf.

Um dies zu erreichen, können sich die ZFAs z.B. im Verband medizinischer Fachberufe zusammenschließen. Gemeinsam können bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung des Berufes erreicht werden.

Quelle:

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