Doch es gibt Hoffnung! Mit der richtigen Strategie können Praxen den Herausforderungen begegnen und den ZFA-Alltag nachhaltig erleichtern. Hier sind ein paar konkrete Vorschläge, wie es funktionieren kann:
1. Digitale Assistenten und Automatisierung
Die Administration nimmt in Zahnarztpraxen rund 16 Prozent der Zeit ein – wertvolle Ressourcen, die besser in die Patientenversorgung oder Mitarbeiterunterstützung fließen könnten. Digitale Tools wie automatisierte Terminvereinbarung, Abrechnungssoftware oder KI-basierte Dokumentation können die Arbeitslast deutlich reduzieren. Für die ZFA bedeutet das weniger monotone Büroarbeit und mehr Zeit für ihre Kernaufgaben.
Vorteile:
- Entlastung bei wiederkehrenden administrativen Aufgaben.
- Reduktion von Fehlern durch automatisierte Prozesse.
- Mehr Freiraum für die Betreuung von Patienten.
2. Förderung von Weiterbildungen
Laut der Studie investieren Zahnärzte und Zahnärztinnen lediglich 4 % ihrer Zeit in Fortbildung – das zeigt, dass hier Potenzial ungenutzt bleibt. Fortbildungen bieten ZFAs die Möglichkeit, neue Kompetenzen zu erwerben und Verantwortung zu übernehmen, was gleichzeitig die Attraktivität des Berufs steigert.
Beispiele für gefragte Weiterbildungen:
- Spezialisierung auf Prophylaxe oder Praxismanagement.
- Schulungen zu neuen digitalen Tools und Technologien.
- Kommunikations- und Konfliktmanagement im Praxisalltag.
3. Flexible Arbeitsmodelle und ein attraktives Arbeitsumfeld
Der Wunsch nach Work-Life-Balance ist in allen Branchen präsent. Flexible Arbeitszeiten, hybride Arbeitsmodelle (z. B. Homeoffice für administrative Tätigkeiten) oder zusätzliche Benefits wie Teamevents und Gesundheitsprogramme können helfen, Mitarbeiter zu binden und zu motivieren.
Ideen für die Praxis:
- Teilzeitmodelle speziell für junge Eltern.
- Zuschüsse zu Weiterbildungen oder Kinderbetreuung.
- Wertschätzende Kommunikation und regelmäßige Feedbackgespräche.
4. Strategisches Team-Management
Der Studie zufolge investieren Zahnärzte nur etwa 6 % ihrer Zeit in Mitarbeiterführung. Doch eine starke Führung ist essenziell, um das Team auch in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten. Mit klaren Strukturen und regelmäßigen Meetings können ZFAs stärker eingebunden und gehört werden.
Maßnahmen:
- Einführung von wöchentlichen kurzen Team-Updates.
- Wertschätzung durch kleine Gesten, z. B. Gutscheine oder Teampausen.
- Mentorenprogramme, bei denen erfahrene ZFAs neue Kollegen einarbeiten.
5. Outsourcing und externe Unterstützung
Für Aufgaben, die nicht zwingend im Praxisalltag erledigt werden müssen, wie Buchhaltung oder Marketing, könnten externe Dienstleister eingespannt werden. Das schafft Raum für das Wesentliche – die Patientenbetreuung.
Fazit: Die ZFA als Herzstück der Praxis stärken
Trotz Personalmangels ist es möglich, den ZFA-Alltag mit den richtigen Maßnahmen zu optimieren. Digitalisierung, Fortbildung und ein wertschätzendes Arbeitsumfeld sind Schlüssel, um den Beruf attraktiver zu gestalten und die tägliche Arbeit zu erleichtern. Gemeinsam können Zahnärztinnen, Zahnärzte und ZFAs nicht nur die Patientenversorgung sichern, sondern auch ein Umfeld schaffen, in dem sich alle wohlfühlen.
Quelle:
- apoBank-Studie: Praxen und Apotheken melden viel Verbesserungspotenzial, doch Zeit und Personal fehlen (Stand: 25. November 2024) unter https://newsroom.apobank.de/pressreleases/apobank-studie-praxen-und-apotheken-melden-viel-verbesserungspotenzial-doch-zeit-und-personal-fehlen-3350992