Kolumne – Nachhaltigkeit in aller Munde

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Tanja Rosellen

Nachhaltigkeit in der Prophylaxe und der häuslichen Zahnpflege

Worauf beim Kauf beziehungsweise der nächsten Empfehlung achten? Das Wichtigste ist unsere Gesundheit und die unserer Patienten. Also sind Fragen nach Inhaltsstoffen, auf die eine eventuelle Unverträglichkeit besteht, zuerst zu beantworten. Ist in dieser Hinsicht alles geklärt, kann ich mich bei der patientenindividuellen Auswahl auf die Nachhaltigkeit konzentrieren.

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Die nachhaltige Zahnpasta und ihre Alternativen

Schauen wir uns zuerst die Verpackung an – ist sie aus recyclebarem Material hergestellt und auch selbst recyclebar? Aufgrund der häufig verwendeten Aluminiumschicht im Inneren gibt es nicht selten ein massives Problem beim Recycling. Hier lohnt es sich ganz genau hinzuschauen!

Außerdem ist auf den Tuben oft schon ein Hinweis darauf, ob diese frei von Mikroplastik sind. Polyethylen oder -propylen sind nicht abbaubar und verschmutzen so unsere Gewässer dauerhaft.

Mittlerweile gibt es auch Pulver im Glas oder Zahnputztabletten. Letztere erhaltet ihr im Drogeriemarkt in theoretisch voll kompostierbaren Tüten. Theoretisch deshalb, weil sie aus Biokunststoffen bestehen, die das deutsche Entsorgungssystem aktuell noch nicht recyceln kann.

Informiert euch dazu gerne über die Initiative Kreislaufverpackung, die Bewegung in das veraltete System bringt! Bis es soweit ist, könnt ihr sie am besten mit eurem eigenen Glas im Unverpacktladen einkaufen.

Nachhaltigkeit hat auch immer mit unseren Tieren zu tun

Was nützt uns ein plastikfreies Produkt, wenn es tierische Inhaltsstoffe aus der Massentierhaltung enthält und auch noch zahlreiche Tierversuche durchläuft? Leider ist das nicht direkt in den Inhaltsstoffen ersichtlich. Hydroxylapatit beispielsweise kann aus Tierknochen oder synthetisch hergestellt werden. Um es einfacher zu gestalten und nicht zahlreiche Firmen anzuschreiben, empfehle ich, auf zertifizierte Siegel zu achten, welche zeigen, ob das Produkt beispielsweise vegan oder tierversuchsfrei ist. Tipp: Informiert euch vorher, was das entsprechende Siegel tatsächlich aussagt.

Empfehlenswert ist der Hasenkopf der Tierschutzorganisation PETA oder auch der Hase unter einer schützenden Hand vom deutschen Tierschutzbund. Zahnpflegeprodukte wie Zahnpasten zählen zu den Kosmetikartikeln. Hier gibt es Online Listen oder auch Apps, die schnell Gewissheit verschaffen, ob der Hersteller tierversuchsfrei produziert.

In diesem Sinne – lasst uns Verantwortung für unsere Patienten und Umwelt übernehmen!

Habt ihr noch Fragen zu dem Thema oder selbst noch Ideen und Hinweise dazu? Dann schreibt unserer Autorin eine E-Mail, sie antwortet gern.

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