Kommunikation im Medizinwesen: Was Praxisteams jetzt wirklich wissen müssen

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Beata Luczkiewicz

Die digitale Kommunikation gehört inzwischen fest zum Praxisalltag. Egal, ob es um Heil- und Kostenpläne, eAU oder Rückfragen an die KZV geht – vieles läuft heute digital. Dabei spielen zwei Werkzeuge die Hauptrolle: KIM (Kommunikation im Medizinwesen) und der neue TI-Messenger. Beide gehören zur Telematikinfrastruktur (TI) und sollen den Austausch im Gesundheitswesen sicherer und einfacher machen. Doch wofür nutzt man was – und was bedeutet das für den Alltag im Team?

Digitale Kommunikation im Praxisalltag: ZFA stimmen Abläufe über KIM und TI-Messenger schnell und sicher ab.

KIM: Das digitale „Postfach“ der Praxis

Seit 2021 ist KIM Pflicht, und die meisten Praxen nutzen es täglich – oft ohne groß darüber nachzudenken. KIM funktioniert wie eine ganz normale E-Mail, nur eben sicher verschlüsselt. Diese Sicherheit entsteht automatisch über die SMC-B-Karte im Kartenleser, die Signatur erfolgt mit dem Heilberufsausweis (HBA).

Für das Team bedeutet das:

  • HKP versenden: geht über KIM
  • eAU übermitteln: geht über KIM
  • Mit der KZV kommunizieren: läuft über KIM
  • Befunde oder Dokumente an andere Praxen schicken: ebenfalls KIM

Zahnarztpraxen gehören zu den intensiven Nutzern von KIM. Vor allem der Versand von Heil- und Kostenplänen sowie Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) wird heute überwiegend über diesen Dienst abgewickelt. Aktuell arbeitet die KZBV daran, dass künftig auch die KZV-Abrechnung komplett über KIM abgewickelt werden soll, wodurch sich der Aufwand in den Praxen weiter reduzieren würde.

Warum KIM im Alltag so wichtig bleibt

  • Es ist einfach: Wer E-Mails schreiben kann, kann auch KIM bedienen.
  • Es ist sicher: Jede Nachricht ist automatisch verschlüsselt.
  • Es ist verlässlich: Nur geprüfte Adressen sind im bundesweiten Verzeichnis.
  • Es spart Zeit und Kosten: Kein Fax, kein Papier, keine Postwege mehr.

Kurz gesagt: KIM ist und bleibt das digitale Rückgrat der Praxisorganisation.

TI-Messenger: schnell wie WhatsApp, aber sicher

Seit Mitte 2025 gibt es eine zweite Möglichkeit zu kommunizieren: den TI-Messenger (TI-M). Er funktioniert wie ein sicherer Chat – ähnlich wie WhatsApp, aber ohne Datenschutzrisiken.

Mit dem TI-Messenger können:

  • Praxisteams untereinander chatten,
  • Labore, Apotheken und Praxen schnell Infos austauschen,
  • und seit Juli 2025 sogar Patienten über die App ihrer Krankenkasse Nachrichten an die Praxis senden.

Für den Alltag bedeutet das: Kurze Rückfragen, schnelle Terminabsprachen oder das Klären kleiner Probleme funktionieren viel schneller. Auch Fotos, Dokumente oder Sprachnachrichten können verschickt werden.

Was heißt das für den Praxisalltag?

Für KIM gilt:

  • Alles Formelle läuft weiterhin über KIM: HKP, eAU, Dokumente, KZV-Kontakt.

Für den TI-Messenger gilt:

  • Alles Schnelle und Kurze funktioniert ideal über TI-M: Rückfragen, interne Kommunikation, kurze Patientenanliegen.

Damit das Team gut damit arbeiten kann, helfen klare Abläufe:

  • Wer checkt das KIM-Postfach?
  • Wer beantwortet Chat-Anfragen der Patienten?
  • Was gehört in den TI-Messenger – und was nicht?
  • Wie dokumentiert ihr wichtige Chat-Inhalte im PVS?

Wenn das festgelegt ist, werden beide Dienste zur echten Entlastung.

Fazit: Digitale Kommunikation ist aus der Zahnarztpraxis nicht mehr wegzudenken. KIM bleibt das sichere, verlässliche Werkzeug für alle offiziellen Dokumente und Nachrichten. Der TI-Messenger ergänzt das System um schnelle, moderne Chats – intern wie extern. Für Praxisteams bedeutet das: weniger Papier, weniger Fax, weniger Telefonstress und mehr Klarheit im Alltag.

Quelle:

Kontakt

Beata Luczkiewicz

Freie Journalistin
Beata ist Fachautor für das Recall-Magazin und spezialisiert auf Themen rund um Praxismanagement, Patientenkommunikation und effiziente Abläufe in Zahnarztpraxen.
Mit über 15 Jahren Erfahrung im Gesundheitsbereich liefert sie fundierte und praxisnahe Inhalte für Praxisteams.


Email: kontakt@beata-luczkiewicz.de

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