
Die positive Seite einer Beschwerde
Niemand freut sich über Beschwerden, aber sie haben auch positive Seiten:
- Sie liefern wertvolle Hinweise auf Optimierungspotenziale in der Praxis.
- Sie zeigen, dass sich Patientinnen und Patienten weiterhin für die Praxis interessieren und nicht einfach stillschweigend die Praxis wechseln.
- Eine gut gelöste Beschwerde kann das Vertrauen stärken und zu einer langfristigen Bindung beitragen.
Häufige Beschwerdegründe in der Zahnarztpraxis
Laut Umfragen sind die meisten Patientinnen und Patienten zufrieden, dennoch gibt es immer wiederkehrende Kritikpunkte:
- Zu wenig Zeit für individuelle Beratung und Behandlung.
- Unverständliche oder unzureichende Aufklärung über Behandlungsoptionen und Kosten.
- Lange Wartezeiten bei der Terminvergabe oder im Wartezimmer.
- Wahrgenommene Hygienemängel in der Praxis.
Vor allem jüngere Patienten legen Wert auf transparente Kommunikation, effiziente Abläufe und moderne Strukturen. Aber auch ältere Patientinnen und Patienten schätzen eine gut organisierte Praxis und freundliches, kompetentes Personal.
Professioneller Umgang mit Beschwerden
Nicht jede Kritik ist gerechtfertigt oder konstruktiv. Dennoch ist es wichtig, dass Beschwerden ernst genommen und professionell bearbeitet werden. Ein bewährter Leitfaden kann dabei helfen:
- Ruhe bewahren: Tief durchatmen hilft, gelassen zu bleiben.
- Aufmerksam zuhören: Blickkontakt und zustimmende Signale wie Nicken zeigen Interesse.
- Emotionen anerkennen: Eine empathische Reaktion wie “Ich kann verstehen, dass Sie verärgert sind” entschärft die Situation.
- Sachverhalt neutral zusammenfassen: Ohne Schuldzuweisungen klären, worum es geht.
- Entschuldigung anbieten: Wenn ein Fehler passiert ist, sollte man sich im Namen des Teams entschuldigen.
- Lösung vorschlagen: Eine mögliche Lösung anbieten, z. B. einen früheren Termin oder eine ausführlichere Beratung.
- Diskretion wahren: Bei hitzigen Auseinandersetzungen das Gespräch in einen separaten Raum verlegen.
Der Umgang mit schwierigen Patienten
Manche Menschen beschweren sich grundsätzlich viel oder sind sehr emotional. Hier gilt:
- Kritik nicht persönlich nehmen.
- Freundlichkeit bewahren.
- Sich nicht auf einen Streit einlassen, sondern ruhig und professionell bleiben.
Patientenbefragung als vorbeugende Maßnahme
Um Beschwerden langfristig zu vermeiden, können Zahnarztpraxen Patientenbefragungen durchführen. Ein Fragebogen hilft, Schwachstellen zu erkennen und Verbesserungen vorzunehmen. Wichtig dabei:
- Patientinnen und Patienten zur Teilnahme ermutigen.
- Sich für das Feedback bedanken.
- Ergebnisse auswerten und konkrete Maßnahmen daraus ableiten.
Fazit: Konflikte als Chance begreifen
Ein gutes Beschwerdemanagement ist kein notwendiges Übel, sondern eine Chance zur Verbesserung. Patientinnen und Patienten, die sich ernst genommen fühlen, bleiben der Praxis treu und empfehlen sie weiter. Mit einer offenen, freundlichen und lösungsorientierten Haltung können ZFAs dazu beitragen, dass aus Kritik Vertrauen wird.