
Welche Praxisformen gibt es in der Zahnmedizin?
Grundsätzlich lassen sich Zahnarztpraxen in vier Hauptformen unterteilen: Einzelpraxis, Gemeinschaftspraxis, MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) und Filialpraxis. Für ZFA lohnt sich ein genauerer Blick, denn jede Struktur bringt eigene Chancen und Herausforderungen mit sich.
Einzelpraxis – der Klassiker unter den Niederlassungsformen
Die klassische Einzelpraxis wird von einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt eigenverantwortlich geführt. Entscheidungen werden direkt getroffen, die Wege sind kurz, und das Team bleibt meist familiär.
Vorteile für ZFA: enge Zusammenarbeit mit der Praxisleitung, abwechslungsreiche Aufgaben und das vertraute Miteinander.
Herausforderung: kleinere Teams bedeuten oft mehr Eigenverantwortung und weniger Spezialisierung, dafür aber auch echte Nähe zu den Patientinnen und Patienten sowie zur Praxisleitung.
Gemeinschaftspraxis – Teamwork mit mehreren Behandlern
In einer Gemeinschaftspraxis oder Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) schließen sich mehrere Zahnärztinnen und Zahnärzte zusammen, teilen sich Räume, Geräte und Personal.
Vorteile für ZFA: mehr Austausch, Spezialisierungsmöglichkeiten und ein breites Behandlungsspektrum. Für ZFA bedeutet das: viel Abwechslung, Arbeit mit unterschiedlichen Behandlerinnen und Behandlern und die Chance, von verschiedenen Arbeitsstilen zu lernen.
Herausforderung: Gute Kommunikation und Organisation sind hier besonders wichtig.
MVZ – das Medizinische Versorgungszentrum als moderner Praxisverbund
Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) ist eine der modernsten Praxisformen in der Zahnmedizin. Hier arbeiten oft mehrere Zahnärzte, teilweise auch Fachärzte anderer Disziplinen, unter einem gemeinsamen organisatorischen Dach.
Vorteile für ZFA: geregelte Arbeitszeiten, klare Strukturen, Aufstiegs- und Spezialisierungsmöglichkeiten, etwa in Abrechnung, Qualitätsmanagement oder Verwaltung.
Herausforderung: Der Kontakt zur Leitung ist oft weniger persönlich und die Abläufe sind stärker standardisiert. Für ZFA, die sich beruflich weiterentwickeln wollen oder Spaß an Organisation haben, kann das MVZ jedoch genau das Richtige sein.
Filialpraxis – ein Team, mehrere Standorte
Einige Zahnarztpraxen betreiben mehrere Standorte. ZFA können hier an verschiedenen Orten eingesetzt werden oder koordinierende Aufgaben übernehmen.
Vorteile für ZFA: Abwechslung im Alltag und Einblick in verschiedene Teams.
Herausforderung: Flexibilität bei Einsatzplänen und Arbeitswegen.
Hängt das Gehalt einer ZFA von der Praxisform ab?
Das Gehalt einer ZFA hängt zwar nicht direkt von der Praxisform ab – aber indirekt kann sie einen Unterschied machen. Während in Einzelpraxen oft individuell verhandelt wird, gibt es in Gemeinschaftspraxen und MVZ meist klarere Strukturen, feste Gehaltsmodelle sowie zusätzliche Leistungen wie Fortbildungszuschüsse und Prämien.
Wichtig zu wissen: Für ZFA gibt es in jedem Bundesland Tarifempfehlungen der Zahnärztekammern. Diese geben Orientierung darüber, welches Gehalt je nach Berufsjahr, Qualifikation und Tätigkeit angemessen ist – unabgängig davon, ob sich um eine Einzelpraxis, eine Gemeinschaftspraxis oder ein MVZ handelt. Die tatsächliche Bezahlung kann jedoch variieren. Je nach Region, Zusatzaufgaben oder Fortbildungen (zum Beispiel Prophylaxe, Abrechnung, Verwaltung) sind auch übertarifliche Gehälter möglich.
Fazit: Alle Praxisformen in der Zahnmedizin – ob Einzelpraxis, Gemeinschaftspraxis oder MVZ – haben ihren eigenen Charakter. Wichtig ist, dass man sich im Team wohlfühlt und die Strukturen zu einem passen. Denn unabhängig davon, wie groß oder klein die Zahnarztpraxis ist: Entscheidend ist, dass man seinen Platz darin findet.
