
Alles ist möglich! – Dr. Sabrina Reitz über ihren Weg von der ZFA zur Zahnärztin
Mit 16 Jahren als ZFA gestartet, heute mit 36 Jahren Zahnärztin und Visionärin: Dr. Sabrina Reitz zeigt, dass kein Weg zu weit ist, wenn man an sich glaubt. Im Interview spricht sie offen über ihre Karriere mit bescheidenen Startbedingungen und vielen Stolpersteinen, ihre Leidenschaft für die Kinderzahnheilkunde, den Wert von Teamarbeit – und warum ZFA das Herz jeder erfolgreichen Zahnarztpraxis sind. Eine inspirierende Geschichte für alle, die mehr wollen.
Ihr eigener Weg führte Sie von der ZFA über das Studium bis zur Zahnärztin und zur Promotion – was möchten Sie jungen ZFA mit auf den Weg geben?
Sabrina Reitz: Ich möchte zeigen: Auch wenn der Weg steinig ist, wenn man an sich glaubt, ist alles möglich. Ich selbst hatte keinen geradlinigen Start – Realschulabschluss, Ausbildung zur ZFA, finanzielle Hürden. Aber ich habe nie aufgehört, für meine Ziele zu kämpfen. Jeder kann über sich hinauswachsen. Manchmal braucht es den Mut, den ersten Schritt zu machen.
Welche Erfahrungen auf diesem Weg haben Sie am stärksten geprägt?
Reitz: Ganz klar: Selbstmotivation und Durchhaltevermögen. Ich musste oft mehr leisten als andere. Diese Stärke hat mich geprägt – und letztlich zu dem gemacht, was ich heute bin. Rückblickend würde ich nichts anders machen, denn jede Herausforderung war auch eine wichtige Lektion.
Kinderzahnheilkunde mit Herz: Einfühlsame Betreuung von Anfang an
Sie haben sich auf die Kinderzahnheilkunde spezialisiert. Was fasziniert Sie an der Arbeit mit Kindern besonders?
Reitz: Kinder sind einfach ehrlich. Sie sagen sofort, ob ihnen etwas gefällt oder nicht. Das ist unglaublich authentisch. Für mich ist die Arbeit mit Kindern eine echte Herzensangelegenheit, weil ich ihnen schon früh positive Erfahrungen in der Zahnarztpraxis mitgeben. Besonders wichtig ist mir auch der sensible Umgang mit Kindern mit Autismus oder anderen Beeinträchtigungen. Ihnen möchte ich mit Einfühlungsvermögen und viel Geduld den Zahnarztbesuch erleichtern.
ZFA als Herz der Praxis: Warum Wertschätzung und Teamarbeit entscheidend sind
Sie haben Ihre berufliche Laufbahn als ZFA begonnen. Liegt Ihnen deshalb die Zusammenarbeit mit dem Fachpersonal so sehr am Herzen?
Reitz: Ja, weil ich genau weiß, wie sich der Alltag als ZFA anfühlt. Ich habe selbst als ZFA gearbeitet – oft mit wenig Anerkennung und unter schwierigen Bedingungen. Heute ist es mir deshalb besonders wichtig, die ZFA wertzuschätzen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen Raum für Entwicklung zu geben. Ohne ein starkes Team an der Seite funktioniert keine gute Praxis!
Was schlagen Sie vor, damit ZFA mehr Wertschätzung und Anerkennung erfahren?
Reitz: Wertschätzung muss im Alltag spürbar sein – durch respektvollen Umgang, angemessene Bezahlung und echte Entwicklungschancen. Praxen sollten Fortbildungen fördern und ZFA in Entscheidungen einbeziehen. Eine ZFA, die sich einbringen kann und ernst genommen wird, wächst in ihrer Rolle. Dazu gehört auch eine empathische Führung, die zuhört und offen für Vorschläge ist.
Digitalisierung & KI in der Zahnarztpraxis: Chancen für das gesamte Praxisteam
Ihr Weg war nicht einfach. Wie wichtig waren Selbstmotivation und Durchhaltevermögen für Ihren Erfolg?
Reitz: Enorm wichtig. Ich komme aus einfachen Verhältnissen, bin früh ins betreute Wohnen gekommen und habe viele Rückschläge erlebt – aber ich habe nie aufgegeben. Ich musste lernen, an mich zu glauben, auch wenn es andere nicht getan haben. Ohne diese innere Stärke hätte ich es nicht geschafft, Zahnärztin zu werden und einen Doktortitel zu machen.
Sie sind auch auf Social Media aktiv. Wie helfen Ihnen Plattformen wie Instagram, Ihre Themen sichtbar zu machen?
Reitz: Social Media ist für mich eine tolle Möglichkeit, authentisch zu zeigen, was hinter den Kulissen passiert. Ich möchte Mut machen – gerade auch ZFA und jungen Menschen – und zeigen, dass jeder mit Leidenschaft und Einsatz seine Träume verwirklichen kann. Außerdem hilft es, sich mit Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen und auszutauschen.
Für Ihre nachhaltigen Projekte EcoDent und incluBrush wurden Sie mit dem Green Dental Award ausgezeichnet. Was steckt dahinter?
Reitz: EcoDent ist eine innovative fluoridfreie Fissurenversiegelung, die sich nach einiger Zeit selbst abbaut. Sie wurde speziell für Eltern entwickelt, die nach biologischen Alternativen suchen. Mit incluBrush entwickle ich eine inklusive Zahnbürste für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Beides sind Herzensprojekte – denn ich möchte allen Kindern, unabhängig von ihren Voraussetzungen, eine gute Zahngesundheit ermöglichen.
Ist Nachhaltigkeit heute ein Erfolgsfaktor in der Zahnarztpraxis?
Reitz: Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Jede kleine Veränderung – etwa weniger Plastik oder digitale Patientenakten – zählt. Wer nachhaltig sein will, sollte auf nachhaltige Konzepte achten. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern wird auch von den Patienten immer mehr geschätzt.
Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz für Ihre Arbeit?
Reitz: KI kann den Praxisalltag erleichtern – zum Beispiel durch automatisierte Abläufe bei der Warenbestellung, sprachgesteuerte Dokumentation oder KI-gestützte Röntgenanalysen. Für mich ist klar: KI wird menschliche Zuwendung nie ersetzen, aber sie kann Teams entlasten, sodass mehr Zeit für echte Patientennähe bleibt.
Die Digitalisierung verändert auch die Zahnmedizin. Wie erleben Sie das – vor allem im Alltag der ZFA?
Reitz: Digitalisierung kann die Arbeit enorm erleichtern. Digitale Patientenakten, automatisierte Bestellungen, sprachgesteuerte Dokumentation – all das entlastet die Teams und schafft mehr Raum für das, was wirklich zählt: den Menschen im Behandlungsstuhl. Wichtig ist aber: Technik soll unterstützen, nicht ersetzen.
Welche Chancen bietet Digitalisierung speziell für ZFA?
Reitz: ZFA können heute viel spezialisierter arbeiten, etwa in Bereichen wie Abrechnung, Qualitätsmanagement oder digitaler Patientenkommunikation. Wer neugierig bleibt und sich weiterbildet, hat tolle Karrierechancen – auch ohne Zahnmedizinstudium!
Was möchten Sie speziell den ZFA mit auf den Weg geben?
Reitz: Ich möchte zeigen: Der Beruf ist unglaublich wertvoll. ZFA können sich weiterentwickeln, eigene Ideen einbringen und Großes erreichen. Bildung, Mut und Netzwerken öffnen viele Türen. Und manchmal braucht es jemanden, der daran erinnert: Du bist gut genug. Du darfst dir Großes zutrauen!