
Ausbildungserfolg durch positive Grundstimmung
Die Mehrheit der ZFAs fühlt sich gut behandelt und ist zufrieden mit der Art und Weise, wie die Arbeitsabläufe erklärt werden. Auch der Umgang der Ausbilder mit Konflikten im Arbeitsalltag wird mehrheitlich geschätzt. Diese Ergebnisse bestätigen, dass eine gute Betreuung und ein respektvoller Umgang zentrale Bausteine für eine erfolgreiche Ausbildung sind.
Doch es zeigen sich auch klare Verbesserungspotenziale. Insbesondere die Feedback- und Motivationskultur stellt eine Herausforderung dar. Vielen Ausbilderinnen und Ausbildern fehlen offenbar die zeitlichen Kapazitäten, um regelmäßig persönliches Feedback zu geben. Nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten fühlt sich häufig oder immer von ihren Ausbilderinnen motiviert.
Wie präsente Ausbilder die Motivation steigern
Dabei müssen Ausbilderinnen und Ausbilder keine außergewöhnlichen Anstrengungen unternehmen, um ihre Auszubildenden zu motivieren. Diese Ergebnisse des Berichts zeigen, dass es oft ausreicht, präsent zu sein, auf individuelle Lernbedürfnisse einzugehen und regelmäßig persönliches Feedback zu geben.
Von den Auszubildenden, die mindestens einmal pro Woche eine Rückmeldung erhielten, fühlten sich 79,6 Prozent immer oder häufig motiviert. Bei denjenigen, die nie eine Rückmeldung erhielten, waren es dagegen nur 20,8 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Eingehen auf die Lernbedürfnisse: Sind Ausbilderinnen und Ausbilder immer oder häufig präsent, fühlen sich 71,8 Prozent motiviert; bei seltener oder fehlender Präsenz sinkt dieser Wert auf alarmierende 8,8 Prozent.
Diese Ergebnisse zeigen, dass Auszubildende keine überzogenen Ansprüche haben. Sie erwarten lediglich, dass Ausbilderinnen und Ausbilder ihre Rolle als Lernprozessbegleiter ernst nehmen und aktiv wahrnehmen.
Was Azubis von Ausbildern erwarten
Die Erwartungen der Auszubildenden sind klar: Kommunikationskompetenz steht mit 72,8 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Fachkompetenz (69,7 Prozent) und Verantwortungsbewusstsein (67,3 Prozent). Digitale Kompetenzen (27,7 Prozent) und moderne Arbeitsmethoden (44,7 Prozent) spielen eine geringere Rolle, gewinnen aber zunehmend an Bedeutung.
Diese Einschätzung macht deutlich, dass zwischenmenschliche Stärken und eine vorhandene Unterstützung entscheidend für den Ausbildungserfolg sind. Besonders wichtig ist ein kontinuierliches persönliches Feedback, das nicht nur die fachliche Qualität steigert, sondern auch die Zufriedenheit mit der Ausbildung deutlich erhöht.
Warum die Betreuung von ZFAs eine Investition in die Zukunft ist
ZFAs leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Umso wichtiger ist es, dass sie während ihrer Ausbildung optimal betreut werden. Die Ergebnisse des Ausbildungsreports zeigen: Es braucht keine übermenschlichen Anstrengungen, sondern vor allem Zeit und Engagement.
Wenn Ausbilderinnen und Ausbilder regelmäßig für ihre Azubis da sind, auf ihre Bedürfnisse eingehen und ihnen ein gutes Gefühl vermitteln, steigert das nicht nur die Motivation der Auszubildenden, sondern auch die Attraktivität des Berufs insgesamt. Eine Investition in die Betreuung lohnt sich also doppelt: für die Auszubildenden und für die Zukunft des Berufs.
Quelle:
- Ausbildungsreport 2024 unter https://www.dgb.de/fileadmin/download_center/Studien/DGB-Jugend-Ausbildungsreport_2024.pdf