Kolumne – Nachhaltigkeit in aller Munde

Nachhaltige Zahnseide

Bei der Zahnseide gibt es drei Arten der Herstellung – die synthetische, tierische und pflanzliche. Die synthetische Zahnseide wird zu einem Großteil aus Paraffin hergestellt. Es ist häufig ein Abfallprodukt der Erdölindustrie und somit zwar vegan, aber keinesfalls nachhaltig und gesund. Als Grund für tierische Bestandteile der Zahnseide ist das Gleitmittel bei gewachster Zahnseide zu sehen. Hier wird oft Bienenwachs verwendet. Die ungewachste Alternative ist somit normalerweise vegan.

Ist aufgrund der individuellen Zahnstellung die gewachste Zahnseide die bessere Wahl, können wir uns hier mit einer veganen Alternative nachhaltig entscheiden. Es gibt sie beispielsweise auf Maisstärke- oder Rizinusölbasis. Auch wird als natürliche Wachsung der Seide unter anderem ökologisch gewonnener Candelillawachs oder Bio-Kokosöl verwendet. Infos hierzu findet ihr auf dem Etikett. Achtet zusätzlich auch auf eine faire Herstellung und darauf, dass das Produkt frei von Erdöl ist. Natürlich gibt es bei den Verpackungen auch Unterschiede und umweltfreundliche Möglichkeiten. Der wiederverwendbare Glasflakon ist hier mein Favorit. Alternativ gibt es Verpackungen aus Papier. Weiteres Plastik lässt sich bei dem Spulenkern sparen. Hier gibt es Zahnseide ganz ohne Kern oder auf Basis von Zuckerrohr, einem nachwachsenden Rohstoff.

Bei Patienten sind erfahrungsgemäß vor allem die fertig gespannten Zahnseidenhalter sehr beliebt, welche täglichen Plastikmüll bedeuten. Hier empfehle ich eine Umstellung auf Bambushalter. So schützen wir mit Komfort die Umwelt.

Und wie sieht es bei Interdentalbürsten aus?

Zahnzwischenraumbürsten in verschiedenen Ausführungen und Größen gibt es mittlerweile auch mit einem Griff aus Bambus oder Kunststoffen aus erneuerbaren Rohstoffen. Letztere reduzieren den ökologischen Fußabdruck immerhin um 80 Prozent im Gegensatz zum Konsum von fossilen Rohstoffen.

In diesem Sinne – lasst uns Verantwortung für unsere Patienten und Umwelt übernehmen!

Habt ihr noch Fragen zu dem Thema oder selbst noch Ideen und Hinweise dazu? Dann schreibt unserer Autorin eine E-Mail, sie antwortet gern.

Kolumne – Nachhaltigkeit in aller Munde

Die nachhaltige Zahnpasta und ihre Alternativen

Schauen wir uns zuerst die Verpackung an – ist sie aus recyclebarem Material hergestellt und auch selbst recyclebar? Aufgrund der häufig verwendeten Aluminiumschicht im Inneren gibt es nicht selten ein massives Problem beim Recycling. Hier lohnt es sich ganz genau hinzuschauen!

Außerdem ist auf den Tuben oft schon ein Hinweis darauf, ob diese frei von Mikroplastik sind. Polyethylen oder -propylen sind nicht abbaubar und verschmutzen so unsere Gewässer dauerhaft.

Mittlerweile gibt es auch Pulver im Glas oder Zahnputztabletten. Letztere erhaltet ihr im Drogeriemarkt in theoretisch voll kompostierbaren Tüten. Theoretisch deshalb, weil sie aus Biokunststoffen bestehen, die das deutsche Entsorgungssystem aktuell noch nicht recyceln kann.

Informiert euch dazu gerne über die Initiative Kreislaufverpackung, die Bewegung in das veraltete System bringt! Bis es soweit ist, könnt ihr sie am besten mit eurem eigenen Glas im Unverpacktladen einkaufen.

Nachhaltigkeit hat auch immer mit unseren Tieren zu tun

Was nützt uns ein plastikfreies Produkt, wenn es tierische Inhaltsstoffe aus der Massentierhaltung enthält und auch noch zahlreiche Tierversuche durchläuft? Leider ist das nicht direkt in den Inhaltsstoffen ersichtlich. Hydroxylapatit beispielsweise kann aus Tierknochen oder synthetisch hergestellt werden. Um es einfacher zu gestalten und nicht zahlreiche Firmen anzuschreiben, empfehle ich, auf zertifizierte Siegel zu achten, welche zeigen, ob das Produkt beispielsweise vegan oder tierversuchsfrei ist. Tipp: Informiert euch vorher, was das entsprechende Siegel tatsächlich aussagt.

Empfehlenswert ist der Hasenkopf der Tierschutzorganisation PETA oder auch der Hase unter einer schützenden Hand vom deutschen Tierschutzbund. Zahnpflegeprodukte wie Zahnpasten zählen zu den Kosmetikartikeln. Hier gibt es Online Listen oder auch Apps, die schnell Gewissheit verschaffen, ob der Hersteller tierversuchsfrei produziert.

In diesem Sinne – lasst uns Verantwortung für unsere Patienten und Umwelt übernehmen!

Habt ihr noch Fragen zu dem Thema oder selbst noch Ideen und Hinweise dazu? Dann schreibt unserer Autorin eine E-Mail, sie antwortet gern.

Recall Magazin