ZFA: Die unsichtbare Größe hinter Deutschlands Mundgesundheit

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Beata Luczkiewicz

Wer eine Zahnarztpraxis betritt, trifft oft zuerst auf sie: die ZFA. Doch vielen Patientinnen und Patienten ist nicht klar, dass dieses Berufsbild die ambulante zahnärztliche Versorgung praktisch mitgestaltet. Deutschlandweit arbeiten heute 224.000 ZFA an der Seite von 72.767 Zahnärztinnen und Zahnärzten. Damit stellen sie die größte nichtärztliche Berufsgruppe in der zahnmedizinischen Versorgung.

„You make me smile“ – ZFA sorgen dafür, dass kleine und große Patienten sich wohlfühlen und Vertrauen fassen.

Eine Ausbildung, die Türen öffnet – besonders für junge Frauen

Der Beruf zieht seit Jahren eine ganz bestimmte Gruppe besonders stark an. 94 Prozent aller ZFA-Auszubildenden sind weiblich. Noch bemerkenswerter ist, dass die ZFA 2024 unter jungen Frauen mit Migrationshintergrund der beliebteste Ausbildungsberuf überhaupt war. Kein anderer Beruf schafft es, so viele junge Frauen aus unterschiedlichsten Lebensrealitäten zu erreichen. Warum ist das so?
Weil die ZFA-Ausbildung ein niedrigschwelliges, aber leistungsstarkes Sprungbrett ist: praxisnah, wohnortsicher, gut strukturiert und mit klaren Karrierepfaden. Viele Azubis sagen rückblickend, dass sie „in der ZFA das erste Mal einen Beruf gefunden haben, der sie wirklich sieht“ – und ihnen Verantwortung gibt.

Der Arbeitsmarkt: Viel Bedarf – und noch mehr Potenzial

Trotz steigender Ausbildungszahlen bleibt der Fachkräftemangel spürbar. Die Praxen brauchen Nachwuchs, und zwar dauerhaft. Ein Grund dafür ist die vergleichsweise hohe Quote an Vertragslösungen: 2024 wurden 36,7 Prozent der ZFA-Ausbildungsverträge vorzeitig beendet. Gründe reichen von falschen Erwartungen bis zu mangelnder Wertschätzung oder unpassenden Rahmenbedingungen.

Genau hier liegt eine Chance für Praxen: Wer in Ausbildung investiert und gute Bedingungen schafft, sichert sich seine Fachkräfte selbst – und zwar nachhaltig. Die Übernahmequote im Gesundheitswesen liegt bei 77 Prozent. Die Chance, gute Mitarbeiter langfristig zu halten, ist also enorm.

Karrierewege, die den Beruf verändern

Im Hintergrund wächst der Beruf seit Jahren in Richtung Professionalisierung weiter. ZMP, ZMV, DH, ZMF und der neue Bachelor Professional machen die ZFA mittlerweile zu einem der vielseitigsten Berufe im Gesundheitswesen. Kaum ein anderer Ausbildungsberuf bietet so viele Spezialisierungsmöglichkeiten in Bereichen Prävention, Hygiene, Verwaltung und Patientenmanagement.

Viele Praxen merken bereits jetzt: Je klarer die Entwicklungschancen, desto stärker die Motivation – und desto besser die Bindung ans Team.

Die Kampagne: Sichtbarkeit statt Schattendasein

Um genau diese Entwicklungen zu unterstützen, wurde 2024 die bundesweite ZFA-Kampagne gestartet. Unter dem Motto „Du bist alles für uns“ zeigt sie der Öffentlichkeit, wie anspruchsvoll und systemrelevant der Beruf ist. Besonders die Zusammenarbeit mit Influencerinnen wirkt, da sie genau jene Jugendlichen erreicht, die Praxen dringend suchen.

Flyer, Social Ads, ein eigenes Berufsportals und Geschichten aus echten Praxen schaffen Orientierung für Schulabgängerinnen und ihre Eltern. Und weil die ersten Ergebnisse klar zeigen, dass die Kampagne wirkt, wird sie 2026 fortgesetzt.

Warum das wichtig ist?

Wenn man die Zahlen nüchtern betrachtet – hohe Nachfrage, starker Frauenanteil, Attraktivität für Menschen mit Migrationshintergrund, steigende Ausbildungszahlen – wird deutlich: Der Beruf verbindet Integration, Aufstiegschancen und Versorgungssicherheit wie kaum ein anderer. Ohne sie verlieren Praxen an Versorgungsqualität. Die Fortsetzung der Kampagne 2026 zeigt: Die Bedeutung der ZFA wird nicht kleiner, sondern größer.

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Kontakt

Beata Luczkiewicz

Freie Journalistin
Beata ist Fachautor für das Recall-Magazin und spezialisiert auf Themen rund um Praxismanagement, Patientenkommunikation und effiziente Abläufe in Zahnarztpraxen.
Mit über 15 Jahren Erfahrung im Gesundheitsbereich liefert sie fundierte und praxisnahe Inhalte für Praxisteams.


Email: kontakt@beata-luczkiewicz.de

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